Ich denke, wir sollten öfter weinen.
Denn die ungeweinten Tränen unserer Seelen
bauen Stauräume,
die nichts mehr abfließen lassen.
Weinen heißt loslassen.
Weinen heißt alles den Tränen übergeben
Weinen heißt sich endlich öffnen.
Denn erst, wenn ich mich öffne, kann ich
hereinlassen.
Denn erst, wenn ich weine, kann ich
zulassen.
Doch Weinen braucht Stille,
und Tränen brauchen ungehinderten Fluss.
Weinen und Tränen brauchen
Anlehnung, brauchen Menschen, brauchen Schultern –
oder eine Klagemauer.
Gott, mein guter Vater, DU bist da.
Gott, mein guter Vater, DU fängst meine Tränen auf.
Gott mein guter Vater, DIR übergebe ich mein Weinen.
(Sylke-Maria Pohl)
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